Donnerstag, 13. Februar 2014

The Phantom Of The Opera – UK-Import (Blu Ray)




The Phantom Of The Opera – UK-Import ohne dt. Texttafeln (Blu Ray)

Story/Film (4 P):
The Phantom Of The Opera aus dem Jahre 1929 ist ein visuell und musikalisch beeindruckender Stummfilm-Horror-Thriller, ein Klassiker, wie er im Buche steht und wie er Remakes noch und nöcher erfahren musste.
Da ich mir sicher bin, dass es einige da draußen gibt, die weder das Buch gelesen, noch eines der Remakes gesehen haben, will ich gar nicht allzu viel über die Geschichte sprechen. 

Kurz angerissen handelt Das Phantom Der Oper über ein Liebespaar, dessen weiblicher Part eine Darstellerin diverser Bühnenstücke ist, welche in der franz. Oper aufgeführt werden, und welche aber auch die heimliche Begierde des Phantoms ist. Ein entstellter Mann, der sich hinter seiner Maske versteckt, seine Angebetete für sich alleine haben möchte, vor Entführung und Mord nicht zurückschreckt und abends die unterirdischen Katakomben und Geheimgänge der Oper nutzt, um von einem Ort zum nächsten zu langen, hinter versteckten Türen heimlich spioniert und so manche Todesfalle für Neugierige vorbereitet hat.

In stimmungsvolle Bilder getaucht, mit bedeutungsschwangeren Farben geprägt und einmaliger Filmmusik untermalt, ist The Phantom Of The Opera mit Lon Chaney ein Meisterwerk des frühen Horrors.

Wer alles stirbt und wer sich hinter der Maske des Phantoms verbirgt, verrate ich nicht. Wieso unser bedrohtes Turteltaubenpärchen nicht einfach davon läuft, da es gefühlte zehn Mal die Möglichkeit dazu hatte und dies auch tun wollte, würde ich euch gerne verraten; ich weiss es nicht, der Regisseur wahrscheinlich aber auch nicht. Nicht alles macht wirklich Sinn, auch die Charakterzeichnungen der Personen sind etwas oberflächlich oder nicht immer stimmig und vermasseln eine höhere Wertung, der Gesamtstimmung können sie jedoch keinen Abbruch tun.



Bild (4 P):
Das Bild dieser Blu Ray Ausgabe, dieser insgesamt guten und gelungenen Restauration wurde aus drei unterschiedlichen Quellen angefertigt. Der Großteil (ca. 80%) besteht aus einem guten bis sehr guten 2K-Master basierend auf einem 35mm Negativ, welches von Beschädigungen und Verschmutzungen größtenteils befreit wurde und dessen Ausbesserungen zwar sichtlich sind, aber nicht stören. Der Schärfegrad und die Detailzeichnung sind weitestgehend sehr gut, der Kontrast ebenfalls, es herrscht eine tolle Durchzeichnung und die in Violett, Rot, Blau & Sepia getauchten Farben sorgen für eine fabelhafte Stimmung und sehen ausgezeichnet aus; auch die „normalen“ S/W Sequenzen fallen hier nicht aus der Rolle. In diesen Momenten ist das Bild kaum verbesserungswürdig und bekommt von mir 4,5 Punkte.

Aber auch diese 2K-Abtastung hat hin und wieder seine leichten Schwächen. So kann es ab und an passieren, dass die Farben etwas deutlicher in den Schwarzwert übergehen und diesen schwächen, Verschmutzungen können stellenweise zunehmen und ganz selten kann es auch vorkommen, dass das gesamte Bild dezent unruhig erscheint, die Farben anfangen zu schwanken und zusätzliche Fokusfehler den Sehgenuss trüben. ABER… dies ist mir eigentlich nur ein, zwei Mal aufgefallen und war nach wenigen Sekunden (ca. 5-7 Sek.) auch wieder verschwunden.



So viel zu dem größtenteils sehr guten Transfer.
Des Weiteren wurden (evtl. verschwundene) Szenen anhand eines 35mm Dupnegativs eingefügt, welches von 16mm künstlich aufgeblasen wurde und deren Qualität deutlich abfällt. Beschädigungen sind stärker wahrzunehmen, der Schärfe- und Detailgrad sind nicht mehr gut, aber immer noch akzeptabel und das Bildformat ändert sich und besitzt nun oben und unten kleine Balken.

Und dann gibt es noch die Maskenballsequenz und Dachszene, welche auf einem 35mm Dupnegativ beruhen, anscheinend handkoloriert sind und ebenfalls im Schärfegrad, sowie der Detailzeichnung dezent abfallen. Im Gesamten sind diese Szene aber immer noch besser, als die auf dem o.g., künstlich aufgeblasenen 16mm Negativ basierenden Szenen.
Es lässt sich sagen, dass die Maskenball- und Dachszene handwerklich hervorragend aufgetragene Farben besitzen, die den Umständen entsprechend sehr natürlich aussehen und auch kaum für verschwommene Konturen sorgen.



Zu keiner Zeit lassen sich hässliche Filter oder Edge Enhancement entdecken und auch wenn der Transfer evtl. seine Schwächen besitzt und ein paar Sequenzen verbesserungswürdig sind, weiss die Gesamtheit dieser BD-Umsetzung zu gefallen, kann als gut betrachtet werden und stellenweise regelrecht begeistern.

P.S. Die Texttafeln und eingeblendeten Briefe bleiben lange genug im Bild stehen, so dass man unter Garantie keine Probleme beim Lesen bekommt.

Sound (Musik. MA-Audio) (5 P):
Die fabelhafte Musikuntermalung liegt einmal in LPCM 2.0 oder eben einem 5.1 Master Audio-Track vor, welchen ich bevorzugt habe, da ich im Vorfeld gelesen habe, dass dieser druckvoller und logischerweise auch räumlicher seien soll. Und was soll ich sagen?

Der Mix ist eine wahre Freude, ein Hörgenuss sondergleichen und bietet eine Musikwiedergabe der Superlative, wie man es beispielsweise von der deutschen VÖ von Metropolis kennt. Mit dem Drücken der Play-Taste lädt man das Orchester zu sich nachhause ein und wird mit 90 Minuten feinster, abwechslungsreicher, pompös aufspielender und fantastisch dynamischer Klassikunterhaltung belohnt. Es ist schlicht und einfach ein Hörgenuss, wie man ihn nur selten geboten bekommt, wie ihn wahrscheinlich nur Klassiker der Stummfilme-Ära bieten können, die eine entsprechende Restauration spendiert bekommen haben.



P.S. Bild und Ton bilden eine ausgezeichnete Symbiose, ziehen den Zuschauer regelrecht in ihren Bann und lassen ihn bis zum Schluss nicht wieder los.

Extras (4 P):
Dieser UK-Import kommt in einer 3-Disc-Edition, wobei jedoch zwei der drei Scheiben DVDs sind.
Auf der BD befinden sich 2 Trailer, eine Deleted Scene in HD (ca. 2 Minuten), Reel 5 der nachvertonten Version des Films (ca. 10 Minuten) und die alte S/W-Version in HD-Auflösung, aber in einem qualitativ recht erbärmlichen und arg beschädigten Zustand. Das Bild dieser Fassung würde 1,5 Punkte bekommen. 

Hinzu kommt eine sehr interessante und gute Dokumentation über den Mann der 1000 Gesichter „Lon Chaney“, sein Leben und seine Filme auf einer der zwei DVDs. Des Weiteren bietet diese Ausgabe ein tolles 28-seitiges Booklet und den Film auf einer separaten DVD.


4,0 von 5 - Story   
4,0 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras

84% Gesamtwertung

88% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: The Phantom Of The Opera – UK-Import


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