Samstag, 27. Dezember 2014

Cosmos (2014) – TV-Serie – US-Import (Blu Ray)



Cosmos – TV-Serie – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Diese BD ist code-free und läuft somit auch auf Region B Playern!

Story/Film (5 P):
Erst kürzlich war ich zu einem Besuch im Mannheimer Planetarium… es war eine Begegnung, der… naja, besonderen Art.
Beste und extrem hochauflösende VHS/DVD-Bildqualität dank neuester VGA-Übertragungstechnik, feinster HD-Sound dank High-End JBL Klapperboxen, informative und spannende Unterhaltung dank trockenem Lehrfilmcharakter und eine immense Anzahl an insgesamt 2-3-minütiger Planetarium-Action, sprich Fahrten durch den Sternenhimmel, bei 50 Minuten Altbackenheit. Meine Freude war unermesslich und meine Begeisterung konnte ich kaum in Grenzen halten. Ich war so euphorisch, dass ich all meine Begeisterung am liebsten über den Boden ergossen hätte und die Bediensteten mit deren Nase darauf aufmerksam gemacht hätte. Aber da Mannheim ansonsten ja eine so schöne Stadt ist, für deren öffentliche Parkanlagen man Eintritt zahlen muss… Ich sehe, ich drifte ab…
Also… Cosmos ist alles das, was das lächerlichste Planetarium der Welt (ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch peinlichere Planetarien gibt) nicht ist.

Cosmos ist ein Remake der gleichnamigen TV-Serie aus dem Jahre 1980 – damals fungierte anstelle von Dr. Neil deGrasse Tyson jedoch der mittlerweile verstorbene Carl Sagan als TV Host.

Cosmos ist fantastisch! Es ist eine der besten Dokumentationen, die ich je sehen durfte; evtl. sogar DIE beste. In insgesamt 13 Episoden à ca. 45 Minuten wird dem Zuschauer die gesamte Geschichte des Universums anschaulich, informativ, verständlich, unterhaltsam und spannend näher gebracht. Dabei bedient sich die Serie diverser visueller Stilmittel. Seien es atemberaubende CGI-Animationen des Sternenhimmels und all seiner majestätischen Schönheit, explodierende Super Noven oder Fahrten durch die Milchstraße bis zum „Rand“ des heute bekannten Weltalls. Seien es schöne, eigenständige und stellenweise sehr anschauliche Zeichentrickanimationen, die historische Ereignisse und Persönlichkeiten wiederbeleben. Seien es klassische Live-Action oder Archivaufnahmen (u.a. vom Hubble Teleskop). Oder seien es Szenen mit dem Erzähler und Astrophysiker, Kosmologe, Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Sachbuchautor Dr. Neil deGrasse Tyson und dem „Ship Of The Imagination“, einem Raumschiff, das ungebunden an Raum und Zeit an alle nur erdenklichen Orte reisen kann. Es ist ein Fest für Augen, Ohren und Hirn.
Noch nie habe ich so viele wunderbare Brainfucks erlebt, wie bei Cosmos. Die schiere „Unendlichkeit“ des Alls und dessen unbegreifliche Größe wurden noch nie verständlicher und vor allem unterhaltsamer dargestellt. 



Aber Cosmos „beschränkt“ sich nicht nur auf das All. In zwei, drei Episoden geht die TV-Serie auf molekulare, atomare Ebene runter und analysiert Minikosmen (ich glaube es gibt keinen offiziellen Plural von Kosmos – man mag es mir also verzeihen) in unserem Körper oder kleinsten „Pfützen“, bzw. Wassertropfen und stellt Zahlenvergleiche auf, die einem den Schädel platzen lassen.
Cosmos ist vielleicht die Antwort auf Alles. Auf Alles was gewesen ist, was momentan ist und auf das was seien wird – vielleicht findet der ein oder andere hier auch seine persönliche Antwort auf den Sinn des Lebens; wer weiss…
Und dafür, dass die Serie dem Zuschauer einerseits seine Winzigkeit und die der gesamten Menschheit vor Augen führt und einem klar wird wie unbedeutend man doch ist, gelingt es ihr dennoch eine unbeschreibliche Wärme und Wertschätzung der Menschen gegenüber zu schaffen, dabei viele kritische Fragen zu stellen und manche auch zu beantworten. Manche, die die Zukunft des Planeten und somit der Menschheit maßgeblich beeinflussen und vor sehr düsteren Zeiten bewahren würden – Science oder Fiction? Entscheidet selbst.
Für mich ist diese Serie mehr, als eben nur eine TV-Serie und Unterhaltung für zwischendurch.

Bild (4,5 P):
Aufgerundete 4,5 Punkte.
Im Grunde genommen lässt sich nicht viel kritisieren, denn die wenigen, etwas schlechteren Aufnahmen liegen in der Natur der Sache begraben und sind sehr gut zu verkraften.
Fangen wir mit den sehr guten Dingen an. Die CGI-Animationen diverser instellarer, interplanetarischer Ereignisse und die zahlreichen Fahrten durchs Weltall fühlen sich nicht nur atemberaubend an, sie sehen auch so aus. Unglaubliche, dynamische und lebendige Farbenspiele in Kombination mit einem tiefen Schwarz und superber Schärfe und Detailzeichnung lassen sehr oft eine ungeahnte Tiefenwirkung entstehen – der Zuschauer fliegt durchs Weltall.
Auch die zahlreichen Trickfilmanimationen (die am Computer entstanden sind) lassen keinen Grund zum Nörgeln. Saubere, scharfe Konturen, satte Farben und und und…



Leider sind ein paar „klassische“ Naturaufnahmen und Backdrops (Hintergründe), wahrscheinlich basierend auf Aufnahmen des Hubble Teleskops, nicht ganz Up-To-Date. So entsteht hin und wieder der Eindruck, dass hier nur eine Upscale-Qualität vorliegt. Hin und wieder lassen sich Interlacing-Spuren ausmachen, die jedoch NICHT am Transfer dieser BD begraben liegen (die BD bietet 1080p), sondern im verwendeten Quellmaterial.

Die ebenfalls zahlreichen Einstellungen mit Dr. Neil deGrasse Tyson (oder einfach Neil genannt – man schaue die Extras) sind weitestgehend sehr schön anzuschauen, besitzen eine ausgezeichnete Schärfe und Detailgrad, aber auch gleichzeitig dieses leichte, plastikartige TV-Doku-Feeling aufgrund eines zwar tiefen, aber nicht sonderlich gut differenzierten Schwarzwertes. Wenn diese Szenen mit Greenscreen-Aufnahmen aufgrund diverser Reisen des Ship Of The Imagination an unvorstellbare Orte und somit CGI-Animationen gemischt werden, mag das Bild hin und wieder etwas weicher wirken; es sieht aber dennoch immer mindestens „gut“ aus.

Und so ist die Serie zwar etwas wechselhaft in Bezug auf ihre Bildqualität, bis auf wenige Dinge aber so gut wie eben machbar und die meiste Zeit über wunderschön und visuell beeindruckend – nicht nur aufgrund dessen was gezeigt wird, sondern auch in welcher visuellen Qualität es dargeboten wird.

Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
Der Master-Audio 5.1-Mix ist eine Ohrenweide!
Habe ich schon erwähnt, dass Alan Silvestri (u.a. Predator, Forrest Gump, Zurück In Die Zukunft, Cast Away & Marvel´s The Avengers) die gesamte Musik komponiert hat? Nein? Alan Silvestri hat die gesamte fu***ng Musik geschrieben!!!


Nicht nur ist der 5.1-Mix extrem fein und es herrscht eine unglaublich dichte Raumfülle und ausgezeichnete Dynamik, der Mix bietet mehr subtile und auch offensichtliche Surroundeffekte, als mancher Hollywood Blockbuster. Und wenn erst mal der Tiefenbass zulangt bleibt kein Stein auf dem anderen. Ich versprech euch nicht zu viel! Wartet bis zur Stelle an dem der Urknall kommt… ihr werdet durchgerüttelt wie selten zuvor!

Bei einer perfekten (!) Klangkulisse darf natürlich auch die Dialogwedergabe nicht schwächeln. Und das tut sie auch nicht. Zu jederzeit sind die Dialoge wunderbar verständlich und sehr gut ins Gesamtgeschehen integriert – eher dominant, aber nie zu dominant; und nie zu schwach.

Extras (3,5 P):
Es gibt zur ersten Episoden einen durchaus unterhaltsamen und informativen Audiokommentar mit Ann Druyan, Mitchell Cannolo, Brannon Braga, Jason Clark und Kara Vallow. Auf den weiteren drei Discs (insgesamt sind besteht die Serie aus 4 BDs) finden sich 3 Videofeatures à ca. 40 Minuten wieder. Einmal die Pressekonferenz bei der Comic Con 2013, des Weiteren drei Vorträge in der Library of Congress und eine Art Making Of. On Top gibt es ein Interaktives Features (der kosmische Kalender), das ausnahmsweise mal nicht schlecht ist. Alles in 1080p.


5,0 von 5 - Story   
4,5 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
3,5 von 5 - Extras

93% Gesamtwertung

90% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Cosmos (2014) – TV-Serie – US-Import

Mittwoch, 24. Dezember 2014

The Equalizer (Film)






Story/Film (1,5 P):
Selten packt mich in letzter Zeit die Muse, um ein paar Zeilen zu tippen. Das liegt nicht daran, dass ich keine Filme mehr schaue oder daran, dass unter diesen Filme nicht der ein oder andere dabei ist über den es wert wäre zu berichten – aus welchen Gründen auch immer. Aber bei The Equalizer muss ich dann doch mal wieder den Mund auf machen Muse hin oder her.

Genau wie ich scheint The Equalizer ebenfalls nicht von der Muse gepackt oder gar geküsst worden zu sein. Antoine Faqua, der Herr der uns schon mit anderen völlig überbewerteten Filmchen über die Jahre genervt hat und erst kürzlich den Boden des Kaffesatzes seiner „Karriere“ mit Olympus Has Fallen erreicht hat, quält uns nun mit einem über 2 Stunden langen und möglichst Story-freien und clichébehafteten… ja was ist es denn? Man bräuchte eine tatsächliche Geschichte und nicht nur eine Aneinanderreihung von Szenen, um ein wirkliches Genre auszumachen. Aber ich will mal nicht so sein… Antoine Faqua wollte wohl mit diesem Vehikel ein Action-Drama-Thriller mit Rachewürze erschaffen. Zu blöde nur, dass kaum bis gar kein Drama aufkommt, da Denzel Washington trotz ständiger Nahaufnahmen, pornorösen Zeitlupenaufnahmen ohne Unterlass und seinen literarischen Wegbegleitern, weder was tiefgründiges sagt und sein Charakter flacher kaum sein könnte. Jajaja… ich weiss, er soll der mysteriöse, gutherzige Einzelgänger und Verfechter der Unterdrückten sein. Alles schon gefühlte 500 Mal dagewesen und es ist ja nicht so, als ob Denzel Washington dieselbe oder eine sehr ähnliche Rolle nicht bereits in Man On Fire gespielt hätte – nur da eben mit Herz und einer gewissen Entwicklung seines Charakters.

Aber Denzel Washington´s Figur ist neben der abwesenden Story nicht das einzige Problem. Alle Figuren stellen Probleme dar. Sei es die überaus hackfressige Chloë Grace Moretz, die eine ausschweifende Einführung in das erfährt was er Zuschauer zunächst, verständlicherweise als Storyansatz und Grundstein einer Charakterzeichnung versteht, welche aber plötzlich, mehr oder minder grundlos, nach 30 Minuten aus der Story rausgeschrieben wurde nicht wieder auftaucht. Wir lassen die letzte, obligatorische Szene von einer Minute mal außen vor – diese macht das ganze eigentlich nur noch schlimmer.



Viel lieber als Story und Charaktere hat Antoine Faqua allem Anschein nach bedeutungslose Szenen, in denen Denzel Washington zeigen darf was für ein gescheiter Klugkopf er doch ist und alles equalizen darf. Etwas Gerechtigkeit verteilen hier, etwas mondäne Rache dort und immer wieder viele Szenen einbauen, die zu keiner Zeit essentiell für die Geschichte sind und unter Garantie auch nicht wieder aufgegriffen werden. So müht sich der Film doch tatsächlich (und das war so jämmerlich peinlich, dass ich fast ausgeschaltet habe) damit ab, die bösen, heillos überzeichneten Russen-Gangster bei deren Nachforschungen zu zeigen, wie sie dem Equalizer auf die Schliche kommen und herausfinden wer er ist. ECHT Film?!?!? Wen interessiert´s?!?!?! Denkst du ernsthaft, dass das relevant ist? Dass es mich interessiert wie ein blöder Gangster jemandem auf die Schliche kommt, wenn ich doch zu 100% weiss, dass er ihm auf die Schliche kommen MUSS, da sonst noch weniger Story vorhanden ist und der Showdown zwischen den beiden Parteien das einzige ist worauf der Film baut????? Oh man… man muss sich dafür aber auch nur durch unzählige, belanglose Szenen quälen, irgendwelche korrupten Cops beim Korrupt-sein ertragen, die für die Geschichte so zuträglich sind wie die ständigen Zeitlupenaufnahmen der „Action“ dienlich sind und welche, wer hätte es gedacht (?), keinen Mehrwert für die Story haben, den Film aber auf über (!!!) 2 Stunden aufblähen.

Aber es gibt ja noch Buddy-Fettarsch-Ich-Will-Feuerwehrmann-Ääääh-Ich-Will-Security-Guard-Werden-Minderheiten-Charakter. Ach wie toll diese Szenen doch geworden sind… glaubwürdig… ohne Ende… Dass diese Figur eigentlich auch völlig überflüssig ist, dürfte niemanden verwundern. Genauso wenig wie die Tatsache, dass man während des Showdowns auf die Millisekunde genau sagen kann, wann Buddy-Fettarsch-Ich-Will-Feuerwehrmann-Ääääh-Ich-Will-Security-Guard-Werden-Minderheiten-Charakter zum Einsatz kommen darf und seine unglaubliche Spezialfähigkeit, die er über die letzten 2 Stunden perfektionieren durfte, das Menschenziehen, zum Besten geben darf. Applaus, Applaus!!!



Das bringt uns zum großen Showdown im Obi-Markt. Ich habe das Gefühl Antoine Faqua wollte heimlich mal Regie bei einem der Saw-Filme führen, wurde aber aufgrund von einem stark ausgeprägten Zeitlupen-Masturbations-Fetisch abgelehnt. Macht nix! In The Equalizer durfte er seinen blutigen Fantasien freien Lauf lassen und extra viel Zeitlupen beifügen. Hach… was für ein Spaß! Und alles läuft so unvorhersehbar ab, die Spannung steigt ins Unermessliche,… - Sarkasmus-Schalter AUS.

Okay… wieso bekommt der Stinker noch 1,5 Punkte? Na ja… das Ausmaß der gesamten Peinlichkeit erschließt sich dem Zuschauer eigentlich erst mit dem späteren Verlauf des Films. Bis dahin hofft man noch auf Story und darauf, dass die vielen belanglosen Szenen noch eine Daseinsberechtigung haben. Und ein paar dieser Szenen sind separat betrachtet gar nicht mal so übel – tun nur eben nichts zur Sache. Auch wenn alles extrem chlichébehaftet ist, nahezu alle Figuren überflüssig sind oder viel zu viel Screentime bekommen haben, da nichts erzählt wird, hat der Film ein paar Sympathieträger für den Zuschauer zu bieten. Die Action kann größtenteils überzeugen, ist jedoch viel zu rar gesät; nur die Zeitlupenaufnahmen und die beweihräuchernde Musikuntermalung nerven.

P.S. Erinnert mich bitte nicht an die perfekt ins Gesamtgeschehen integrierte, vom Timing und vom Schnitt her überaus passende, kleine Explosion nach knapp der Hälfte des Films... wer hier nicht ausschaltet, hat das Schlimmste hinter sich!

Samstag, 29. November 2014

Guardians Of The Galaxy – UK-Import (Blu Ray)




Guardians Of The Galaxy – UK-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Story/Film (5 P):
Guardians Of the Galaxy ist garantiert nicht so tiefgründig und bedeutungsschwanger wie beispielsweise Metropolis, auch ist er in Bezug auf seine Kameraarbeit nicht so durchkomponiert wie Filme von Stanley Kubrick, die Schauspielleistungen reichen ebenfalls nicht an die von Magnolia heran und außer der Aussage „We are Groot“ (Sorry, für den leichten Spoiler) bietet der Film im Grunde genommen auch nichts emotional Wertvolles.

Aber all das muss Guardians Of The Galaxy auch gar nicht, denn der Film ist vor allem auf Spaß ausgelegt. Und diesen bietet er überall, in jeder Kleinigkeit, durch jeden Charakter und zu jederzeit.

Es ist regelrecht faszinierend wie es dem Film gelingt zu keiner Zeit auf der Stelle zu treten oder auch nur den kleinsten Hänger zu fabrizieren. Mit einer sympathischen Leck-Mich-Am-Arsch-Einstellungen, einer familienfreundlichen, aber nicht kindlichen 80er-Attitüde und einem 70er-Jahre Pop-Soundtrack, der dem Film komischerweise ausgezeichnet steht, schreitet GOTG unaufhaltsam seinem epischen, 40-minütigen Showdown entgegen. Dabei spielt er sehr geschickt mit Clichés, nimmt das Actiongenre gekonnt auf die Schippe, weiss aber auch ganz genau wann er sich vor diesem zu verbeugen hat, haut One-Liner und andere Sprüche raus, so dass man aus dem Lachen kaum raus kommt, hat ein paar sehr tolle, versteckte Kleinigkeiten in Petto, Pointen sitzen wie die Faust aufs Auge, das Design und die erschaffenen Settings sind grandios und die Action ist schlichtweg der Hammer und zeigt es nahezu allen anderen Filme aus den den letzten Jahren wo besagter Hammer hängt.

Zwar mögen die Hauptfiguren nicht alle vor Eigenständigkeit strotzen (die visuelle Darstellung mal außen vor gelassen), aber auch hier gelingt es dem Film dennoch nie zu sehr ins Abziehbildchen-Fahrwasser zu gelangen. Dies schafft GOTG mit relativ einfachen, aber wirksamen Mitteln. So wird gerne einfach mal getanzt (Keine Sorge. Es ist kein Musical) oder „klassische Szenen“ werden einen Ticken länger ausgespielt, mit einem „dummen Spruch“ versehen oder auf andere Weise augepeppt – will hier nicht zu sehr ins Detail gehen und ggfs. spoilern; ihr werdet sehen was ich meine, wenn ihr den Film schaut.

Guardians Of The Galaxy ist kein Superhelden-Film. So braucht der Film auch nicht viel Zeit “verschwenden” um irgendwelche Entstehungsgeschichten zu erzählen, sondern schmeisst den Zuschauer praktisch ins kalte Wasser und zeichnet seine Charaktere im laufenden Geschehen. Wirklich tiefgründige Figuren bekommt man nicht geboten, aber die emotionale Verbundenheit mit dem Zuschauer wird geschaffen und für einen Film von 2 Stunden Länge, der konstant voran schreitet, eine Vielzahl an Charakteren und ein Team von fünf Hauptfiguren bietet, dass sich erst finden und zusammenraufen muss, dabei quer durch die Galaxie reist und für jede Menge Kleinholz sorgt und an allen Ecken und Enden irgendetwas passiert, wurde hier in Bezug auf die Erzählstruktur und das Pacing meisterhafte Arbeit geleistet.



Für mich ist Guardians Of The Galaxy ein Sci-Fi-Spaß-Epos wie The Fifth Element – bunt, bescheuert, Spaß pur, dumme Sprüche, liebenswerte Charaktere und Krawall und CGI vom Feinsten (The Fifth Element ist dahingehend etwas veraltet).
Den Realitätsgrad sollte man in den zahlreichen Weltraumsequenzen großzügig mit Nichtbeachtung würdigen. Logikfehler springen dem Zuschauer in dieser Zeit mit dem nackten Arsch ins Gesicht, aber was soll´s?!?!? Bei einem Film diesen Genres kann ich dies sehr gut verzeihen.

Natürlich ist GOTG nicht vor Kritik gefeit (welcher Film ist das schon?), aber unter Berücksichtigung des Genres und vor allem unter Betrachtung was der Film sein möchte, was er im Endeffekt ist und was er wie und in welcher Art und Weise präsentiert und umsetzt, ist der GOTG jetzt schon ein moderner Genreklassiker und mit das Beste was das Genre zu bieten hat. Deshalb gibt es auch die vollen 5 Punkte!

Bild (5 P):
Referenz!

Das Bild ist perfekt und es gibt keinen Anlass zur Kritik!

Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
Referenz!

Ihr habt noch eine offene Rechnung mit einem Nachbarn oder der gesamten Nachbarschaft? Hier ist die Antwort!
Der 7.1-Mix, den GOTG hier abfackelt, kommt einem Effektfeuerwerk der Superlative gleich. So soll das sein. Hier können sich nahezu alle neuen 7.1-Mixe eine bis zwei Scheiben von abschneiden und wer in den Genuss kommt diesen Sound in seiner vollen Pracht genießen zu dürfen, wird meine Zeilen zu Drachenzähmen Leicht Gemacht 2 garantiert verstehen – und wenn nicht empfehle ich einen Besuch beim Ohrenarzt.



Neben einem perfekten Klangfeld, einer ausgezeichneten Balance und einer tollen Dynamik, liefert GOTG nicht nur brutal (!!!) präzise Bässe und Effekte über alle Kanäle, sondern ist dabei noch kreativ und versteht es auch mal einen Gang zurück zu schalten und einen der Songtitel raumfüllend die Federführung übernehmen zu lassen. Die Dialogwiedergabe ist (selbstverständlich) immer sehr gut verständlich.

Hier ein paar Stellen zu nennen und hervorzuheben ist der Mühen nicht wert; es gibt einfach zu viele.

Extras (3 P):
Solide Menge an Extras. Neben einem Audiokommentar des Regisseurs, der seine Wurzeln bei Troma hat, präsentiert die Scheibe noch ein kürzeres Making Of (ca. 20 Minuten), ein kleines Feature zu den Spezialeffekten, Gag Reel und ein paar tolle Deleted Scenes. 




5,0 von 5 - Story   
5,0 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

96% Gesamtwertung

96% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Guardians Of The Galaxy – UK-Import