Freitag, 6. September 2013

Solaris (1972) – Criterion Collection – US-Import (Blu Ray)



Solaris (1972) – Criterion Collection – US-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!

Story/Film (2,5 P):
Ich stelle hier nicht den Film dem Buch gegenüber, arbeite nicht die Unterschiede heraus oder benenne wieso das Eine nicht zum Anderen passt, denn dies wäre ein Vergleich von Äpfeln und Birnen und in sich vollkommen dämlich.

Ein Wissenschaftler/Psychologe reist auf eine Weltraumstation, um herauszufinden wieso die Besatzung verrückt geworden ist. 1972, 30 Jahre später mit George Clooney oder aus unzähligen anderen Filmen... Solaris´ Prämisse ist heutzutage nichts Besonderes mehr.

Solaris aus dem Jahre 1972 wird von vielen als Meilenstein der Filmgeschichte angesehen. Vor über 40 Jahren mag Tarkovsky´s Werk innovativer und intelligenter gewirkt haben, als es heutzutage der Fall ist… und als es auch wirklich ist. Das Publikum war damals wesentlich einfacher zu beeindrucken und schnell war ein verwirrend dargestellter, überlanger Film etwas „künstlerisch wertvolles“, das den „Horizont von ach so vielen Personen einfach übersteigt“.
Solaris versucht eine Story zu erzählen, die im Grunde genommen recht einfach ist, dennoch aber intelligente Denkanstöße bietet. Jedoch gelingt es dem Film nicht diese nachvollziehbar herauszuarbeiten. Lieber bedient sich Solaris (vorallem zum Ende hin) der Taktik, grundlegende, philosophische Fragen zu stellen, die man aus der siebten Klasse des Ethikunterrichts kennt und vieles mit Art-House-Filmerei zu würzen. So schafft es Solaris zwar eine stimmige Atmosphäre zu generieren, die von tollen und zum Teil einfallsreichen Bildern und Kamerafahrten getragen wird, eine wirkliche (!) Aussage, alles entscheidende Frage und/oder Antwort wird allerdings nicht geliefert oder geht im Art-House-Gequarke unter.

Etwas Philosophie hier, ein bißchen Art-House Bebilderung dort, zwei, drei Themen, die zu Tode geritten, aber nicht wirklich aufgelöst werden, ein Ende, das weniger überraschend ist, als man es gerne zugeben möchte und ein gewaltiger Anteil „Denk dir deinen eigenen Kram, alles ist richtig und trotzdem falsch“ und fertig ist Solaris.

"Och menno... dann geh´ ich halt eben wieder heim."
 
Fazit: Kult – nein. Meilenstein der Filmgeschichte – unverständlicher Weise  ja. Mehr Fiction, als Science und Mystery, als Philosophie mit Kernaussage.
Für Fiction- und Art House-Fans garantiert interessanter und besser, als für die breite Masse. Aber dennoch nicht wirklich gut.
                                                 
P.S. Beschwingliche und epische Science-Fiction Szenen, Weltall und Effektaufnahmen darf man genauso wenig erwarten, wie ausschweifende Sets. Solaris ist über weite Strecken schon fast ein Kammerspiel, zwar schön in Szenen gesetzt, aber im Mittelteil träge und bei Weitem nicht so berauschend, wie viele versuchen den Film zu verkaufen.166 Minuten, die nicht wie im Fluge vergehen.

Bild (3,5 P):
Zweifelsohne wurde hier eine tolle Restaurationsarbeit geleistet. Jedoch macht so manches Ausgangsmaterial eine wirklich gute Wertung unmöglich. So auch im Falle von Solaris. Beinahe durchgehend sieht man bearbeitete Risse (vertikale Streifen) und Ausbesserungen aller Art. Dies kann hin und wieder auch zu einem Einsatz, von etwas zu starken Filtern führen, die verwendet wurden, wenn das Bild stark verrauscht oder unscharf war. Dass in solchen Momenten Doppelkonturen und stehendes Korn auftauchen, sollte niemanden verwundern; schön anzusehen ist´s dennoch nicht.
Dies, die auffälligen, ausgemerzten Beschädigungen und die Tatsache, dass der Schärfegrad nicht immer der beste ist und gerne mal dezent absackt, lassen leider keine gute Wertung zu.

 
Aber das Bild ist dennoch gut schaubar. Die Farben sind meistens natürlich und kräftig und auch die Sequenzen, die in ihrem gesamten Farbton angepasst wurden, weisen eine tolle Differenzierung auf. Der Schwarzwert ist gut, hätte in ein paar wenigen Einstellungen aber auch besser ausgearbeitet sein können und der Kontrast ist leichtwechselhaft.
Der Schärfegrad ist meistens gut, fällt ab und zu jedoch leicht ab, in Nahaufnahmen tritt fast jedes noch so kleine Detail zu Tage und das Bild besitzt eine natürliche Kornstruktur. Das Filmkorn kann während ein paar kurzen Passagen etwas unruhig erscheinen, wurde in zwei, drei Einstellungen leicht mit Filtern unterdrückt, so dass es auffällt und drängt sich ganz, ganz selten für ein paar Sekunden (im Gesamten kaum der Rede wert) leicht in den Vordergrund.

Sound (Russisch LPCM mit engl. UTs/ausblendbar) (3 P):
1.0 Mono. Auch wenn er aus Russland kommt, im Jahre 1972 sollte wenigstens 2.0 drin gewesen sein. Der Monotrack ist sauber, stabil und die Dialogwiedergabe kräftig und stets veständlich (wenn man Russisch spricht). Das wars aber dann auch schon.
Die Dialoge erscheinen im Vergleich zum Rest dezent zu laut, so dass die Musik und die Nebengräusche untergehen.
Klangvolumen, feine Nuancen oder ähnliches darf man nicht erwarten.


Extras (4 P):
Criterion hat einiges an Extras bereitgestellt, jedoch sind das meiste Interviews. Zu Wort kommen die Schauspielerin Natalya Bondarchuk (33 min, 1080i), Kameramann Vadim Yusov (34 min, 1080i), Produktionsdesigner Mikhail Romadin (17 min, 1080i) und Komponist Eduard Artemyev (22 min, 1080i). 
Des Weiteren gibt´s ca. 25 Minuten geschnittene und alternative Szenen, eine fünfminütige TV-Dokumentation zu Stanislav Lem (Author des Romans „Solaris“, der beide Filme (1972 & 2002) ziemlich Kacke findet), einen Audiokommentar von Vida Johnson und Graham Petrie, sowie ein Booklet. Alle Extras haben zuschaltbare engl. UTs.


3,0 von 5 - Story 
3,5 von 5 - Bild 
3,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras

61% Gesamtwertung


Player:
Panasonic DMP-BD 605

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Solaris (1972) – Criterion Collection – US-Import


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