Donnerstag, 6. Juni 2013

Meuterei Auf Der Bounty (1962) (Blu Ray)



Story/Film (3,5 P):
Meuterei Auf Der Bounty mit Marlon Brando ist ein Remake des gleichnamigen S/W-Films aus dem Jahre 1935.
Es handelt sich um einen epischen Abenteuerfilm mit tollen Charakteren, fantastischen Aufnahmen und sehr guter Tricktechnik. Die Musik ist klassisch, bombastisch und in der bester „Ben-Hur & Lawrence Of Arabia Tradition“, das Drama ist ähnlich, das Pacing und Storytelling trotz 3 Stunden Lauflänge aber kurzweiliger und knackiger, als zuvor genannte Werke.
Dank entsprechend guter Figuren, schöner Charakterzeichnung und der allesbeherrschenden, authentischen Naturgewalt, die eindrucksvoll eingefangen wurde, herrscht ein durchgehend glaubwürdiges Konfliktpotential, das Mutiny On The Bounty zu einem zeitlosen Klassiker macht.
Die naiven und zum Teil arg kitschigen Szenen auf Tahiti, die zwar einen expliziten Kontrast zu der harten, alltäglichen Seemannsarbeit darstellen sollen, um diese abermals zu unterstreichen, sind leider oft unfreiwillig komisch. Pausenlos feiernde, durch die Bank weg äußerst ansehnliche Eingeborene, die ihre Frauen liebend gerne den Besucher zwecks 24-Stunden-Paarung zur Verfügung stellen und säuerlich reagieren, wenn ein Offizier seinem Lümmel nicht zum Einsatz bringen darf, wirken so fehl am Platze wie eine Renée Zellweger an der Stange im Striplokal, so dass man heutzutage nur noch mit dem Kopf schütteln kann und lachen muss.
Nimmt man diese Szenen aber einfach hin, schreibt sie unter dem Deckmäntelchender 60er ab und hat seinen Spaß damit, wird man gut unterhalten.
Wie es nicht anders zu erwarten war, spitzt sich das Drama zum Ende des Films immer weiter zu, es kommt zur allesentscheidenden Meuterei und Mutiny On The Bounty endet in einem etwas untypischen, aber sehr guten Ende.

P.S. Man muss leichte Abstriche in Bezug auf die in den 60er Jahren öfters vorherrschende, theatralische Schauspielkunst und das Vortragen der Dialoge machen, wie man es auch aus Ben Hur & Co. kennt. Marlon Brando stolziert ähnlich wie Charlton Heston oder Peter O´Toole übers Vordeck und seine, nennen wir es mal gewöhnungsbedürftige Stimme, sind… tja, gewöhnungsbedürftig. In meinen Augen aber nicht dermaßen übertrieben, wie eben seine Kollegen aus Ben Hur und Lawrence Of Arabia und gut auszuhalten.

Bild (1 P):
Meuterei im Wachsfigurenkabinett von Mme „Doppèl Conture“ sollte diese Blu Ray Veröffentlichung eigentlich heissen. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie irgendjemand mit zwei halbwegs funktionierenden Augen das Bild als akzeptabel oder gar gut bewerten kann. Es ist eine Unverschämtheit! Für Besitzer mittelmäßiger und mittelgroßer Flachbildschirme evtl. noch zu ertragen, für Beamerbesitzer aber eine unzumutbare Sauerei!
Die Farben sind zu kräftig, besonders das Rot verleiht den meisten Gesichtern eine unnatürliche Farbe, der Schwarzwert ist zwar satt, aber vernichtet in dunklen Szenen noch das letzte Quäntchen an Details, die im Vorfeld schon von einer ungesunden Familienportion Weichzeichner zu nichte gemacht wurden. Zu keiner Zeit wirkt das Bild scharf oder bietet eine gelungene Detailzeichnung. Gute Momente sucht man vergebens, genau wie eine natürliche Kornstruktur. Diese wurde rigoros ausgemerzt und ist dafür einigen unverkennbaren Doppelkonturen gewichen.
Es ist HD – ja. Jedoch eins, dass Puristen das kalte Kotzen bereiten wird und keinem normalen Menschen gefallen dürfte.
Das Bild wurde zu Tode bearbeitet und ist keinen Cent mehr wert!

Hände weg!!!

Sound (Engl. MA-Audio) (2,5 P):
Beim Sound geht´s zu, wie auf hoher See – schwankend und einige könnten kotzen.
Der 5.1-Mix hat seine Momente, das lässt sich nicht leugnen. Die Filmmusik vermag es hin und wieder schön fein, räumlich und kräftig aufzuspielen. Diese Momente machen Freude, sind aber rar gesät. Trotz einiger Surroundeffekte, die für eine leichte Räumlichkeit sorgen muss der Gesamtsound als frontlastig betrachtet werden. Positiv zu verzeichnen ist ein tiefer Bass, der während der tosenden See zum Einsatz kommt und etwas Naturgewalt vermitteln kann. Leider sind alle effeklastigen Szenen sehr unpräzise und meistens auffallend dumpf.
Das Negativste ist jedoch die unausgewogene Balance. Das macht sich besonders schlimm in der Dialogwiedergabe bemerkbar und verhilft dieser zu teils extrem dumpfen und die Ferne gerückten Momenten, die zwar nicht Überhand nehmen, aber deutlich wahrnehmbar und störend auffallen.

Im Gesamten ist der Mix sehr wechselhaft. Von leicht räumlich mit toller Musikwiedergabe, zu extrem dumpf, frontlastig, leise und schwach auf der Brust.

Extras (3 P):
Fünf Videofeatures (insgesamt ca. 90 Minuten), die einem ausführlichen Making Of gleichkommen, Trailer und den Flashbacks „Epilogue“ und „Prologue“.



3,5 von 5 - Story 
1,0 von 5 - Bild 
2,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

50% Gesamtwertung

Player:
Playstation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Meuterei Auf Der Bounty


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